Seit vielen Jahren existieren in Deutschland ständig zwischen zehn und zwölf Millionen sogenannte Einzelraumfeuerungsanlagen – darunter fallen vor allem typische Kamin- und Kachelöfen. Die meisten von ihnen werden hauptsächlich mit Holzscheiten betrieben.


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Damit entsteht die Notwendigkeit, zuhause ständig zumindest ein gewisses Brennholzkontingent unter optimalen Bedingungen zu bevorraten, damit der Ofen wenigstens im Winterhalbjahr jederzeit einsatzbereit ist. Langfristig kann es zudem preislich äußerst günstig sein, wenigstens einige Arbeitsschritte der Brennholzbearbeitung nach dem Fällen in Eigenregie zu übernehmen – denn ofenfertig geschnittenes und getrocknetes Holz zu kaufen ist die mit Abstand teuerste Vorgehensweise.

Dafür braucht es neben ausreichendem Platz sowohl Werkzeug und vergleichbare Ausrüstung als auch passend konfigurierte Lagerungsorte.

1. Die wichtigsten Werkzeuge

Wer als sogenannter Brennholz-Selbsterwerber eine komplette Versorgungskette inklusive Baumfällung aufziehen möchte, muss zuvor einiges investieren und benötigt bis hinauf zu einem geländegängigen Transportfahrzeug sehr viel Ausrüstung – zu viel für den Rahmen dieses Artikels.


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Doch schon, wer nur Vollholz in Form von Meterstücken (also Stammabschnitten) bei einem Händler erwirbt und anliefern lässt, kann langfristig beträchtlich viel Geld sparen. Und zwar umso mehr, je häufiger er den Ofen nutzt.

Hier ist es zunächst wichtig, eine zentrale Regel der Brennholznutzung zu kennen:

Brennholz darf nicht mehr als 20% Restfeuchte besitzen, sonst darf es nicht legal verheizt werden. Es ist deshalb unbedingt nötig, das Vollholz nach Anlieferung schnellstmöglich zu spalten. Umso rascher erfolgt die Trocknung.

Nur eine solche Verarbeitung kann die Oberfläche jedes Holzstücks so vergrößern, dass die Trocknung auf 20 Prozent unter Optimalbedingungen (je nach Holzart) in wenigen Monaten bis allerhöchstens zwei Jahren vollzogen ist.

Doch um Holz so zu verarbeiten, sind Werkzeuge sowohl manueller als auch mechanischer Natur vonnöten:

  • Eine Kettensäge. Für Wohngebiete empfehlen sich aufgrund der Lautstärke leistungsstarke elektrische Modelle. Zwar ist es auf Privatgrund keine Pflicht, dennoch sollte der Sicherheit wegen ein Kettensägenschein erworben werden, da er die zahlreichen (sicherheits-)technischen Belange vermittelt.

  • Eine unempfindliche (Bau-)Tischkreissäge oder eine Wippsäge. Vor allem, was das repetitive Ablängen auf Ofenmaße anbelangt, sind diese Sägen schneller und komfortabler als die Kettensäge; zudem benötigen Sie kein Kettenöl (Kostenpunkt). Jedoch müssen besonders bei der Tischkreissäge unbedingt die für diese grobe Arbeit nötigen Blätter verwendet werden. Wippsägen sind dagegen generell für Brennholzschnitte konzipiert, aber deutlich teurer.

  • Passende Feilen. Sowohl die Kettensäge als auch alle anderen Schnittwerkzeuge müssen regelmäßig nachgeschärft werden. Feilen sind hierfür am besten geeignet, weil bei ihnen keinerlei Risiko besteht, den (gehärteten) Stahl durch Reibung so zu überhitzen, dass die Härtung leidet – ungleich zu elektrischen Schleifwerkzeugen.

  • Ein Hauklotz. Er kann vom Brennholzhändler bezogen werden und sollte dem Nutzer nach Aufstellung bis Kniehöhe reichen.

  • Ein Holzfeuchte-Messgerät. Erkennbar an zwei spitzen Dornen zum Eindringen in das Holz.

  • Ein oder zwei Sappies. Axt-ähnliche Werkzeuge mit Dorn statt Klinge. Wichtig für rückenschonendes Handhaben von Stämmen, Meterstücken und Holzklötzen.

  • Drei Aluminium-Spaltkeile sowie ein Spalt- oder Vorschlaghammer. Sie sind nötig, wenn Meterware zunächst gespalten werden soll, bevor ein Kürzen auf Ofenmaß erfolgt. Bitte keinesfalls (günstigere) Eisenkeile nehmen, hierbei können Metallsplitter wegfliegen, wenn der Hammer auftrifft (Stahl auf Stahl).

  • Eine Spaltaxt. Sie ist immer sinnvoll, jedoch unabdingbar, wenn die Meterstücke erst gekürzt und dann die einzelnen Elemente gespalten werden sollten.

Hinter den beiden letztgenannten Werkzeugen steht eine gewisse „Glaubensfrage“: Meterstücke zu spalten ist durchaus körperlich anstrengend; besonders bei langfaserigem Holz. Dafür sind sie jedoch zeitsparender aufzusetzen. Zudem kann das Kürzen mit etwas zeitlichem Abstand erfolgen, weil das Kernholz schon durch das Spalten ausreichend freigelegt wurde.

Wer hingegen erst kürzt, muss zwar wegen der Trocknung zeitnah spalten, jedoch ist dies weniger kraftraubend, weil nur mit der Axt gearbeitet werden muss. Nicht mit mehreren Keilen und Hammer.

Zudem muss zu den Werkzeugen unbedingt eine vollständige PSA-Forst (Persönliche Schutzausrüstung) vorhanden sein und getragen werden. Dabei gilt jedoch an der Tischkreissäge, dass keinesfalls Handschuhe getragen werden dürfen.

2. Ein passender Arbeitsort

Wer sich mit dem Thema Brennholz befasst, muss sich unweigerlich auch mit den hier verwendeten Maßeinheiten befassen. Dabei wird schnell klar, dass bereits ein Ster Holz eine Menge Platz beanspruchen kann. Erst recht, wenn es nur in Form von Meterstücken angeliefert wird.


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Dementsprechend empfiehlt sich ein mindestens 3x3 Meter großer Arbeitsort. Er sollte so gelegen sein, dass sich von hier alle anderen Zonen gut erreichen lassen, in denen das Holz von der Straße aus angeliefert wird und wo es bis zur Benutzung bevorratet werden kann.

Der Untergrund sollte unbedingt eben und fest, aber in gewisser Hinsicht nachgiebig sein. Gestampfter Naturboden ist deshalb eine gute Wahl. Besser als Verbundpflaster oder Beton – denn wenn hier die Klinge von Axt oder Spalthammer versehentlich aufschlägt, wird sie unweigerlich stark beschädigt.

Wer bei jedem Wetter „Holz machen“ möchte, sollte überdies dafür sorgen, dass dieser Platz großzügig und mit genügend Freiraum nach oben überdacht und mitunter beleuchtet ist – hierzu bieten sich Terrassendach-ähnliche Lösungen an.

3. Ein fertig konfigurierter Lagerungsort

Bis zu diesem Punkt galt der Artikel nur denjenigen Lesern, die gewisse Arbeiten des Brennholzmachens selbst übernehmen möchten. Ab diesem Punkt finden sich jedoch alle Besitzer von Einzelraumfeuerungsanlagen zusammen. Das heißt, auch wer fix und fertiges Brennholz bezieht, muss garantieren, dass es wie in diesem Kapitel vorgegeben gelagert wird.


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Denn Holz muss nach dem Fällen in jeglichem Bearbeitungsgrad davor bewahrt werden, dass es dauerhaft nass wird. Das heißt, zwischen der vorhandenen Restfeuchte im Holz sowie demjenigen Wasser, das durch Niederschläge und Luftfeuchtigkeit in der Umgebung vorhanden ist, muss es ein negatives Gefälle geben – langfristig muss deutlich mehr Feuchte aus dem Holz entweichen als neu hineinkommt.

Bei fertig getrocknetem Brennholz muss auf dieselbe Art und Weise garantiert werden, dass der Wert von 20 Prozent nicht mehr dauerhaft überschritten wird. Grundsätzlich muss der Lagerungsort deshalb einige Basisbedingungen erfüllen. Sie sind universell gültig:

  • Die Lagerung des Holzes muss so erfolgen, dass die Meterstücke und fertigen Scheite parallel zur lokal vorherrschenden Windrichtung liegen. Üblicherweise, jedoch nicht überall, ist dies in Deutschland Westen bzw. Südwesten. Zwar kommt aus dieser Richtung dann auch der meiste Niederschlag, jedoch ist dies bei korrekter Lagerung irrelevant.

  • Zumindest zur Windrichtung weisend sollte es in der unmittelbaren Umgebung keine Hindernisse wie beispielsweise Häuser oder andere Gebäude geben. Je weiter solche entfernt sind, desto ungestörter kann das Holz durchströmt werden.

  • Das Holz muss nach oben und etwas nach den Seiten überlappend regengeschützt abgedeckt sein. Gleichsam sollten jedoch alle vier Seiten weitgehend unbedeckt bleiben, damit Luft von überall gut ein- und austreten kann. Zumindest während der eigentlichen Trocknungsphase (d.h. bis =/< 20% erreicht sind) sollte das Holz zudem mit der Rinde nach oben weisend aufgeschichtet werden, damit eventuell unter das Dach gelangendes Regenwasser nicht in das Kernholz eindringt.

  • Ideal ist es, wenn der Standort überdies zumindest im Sommerhalbjahr viel Sonne abbekommt. In Kombination mit ungehindert strömendem Wind sorgt sie für ein besonders rasches Ausdunsten der Restfeuchte samt Abtransport der Wassermoleküle.

Wie im Rahmen dieser Vorgaben weiter vorgegangen wird, hängt vom Einzelfall ab. Ganz typisch ist es, dass wenigstens das fertige Holz unter entsprechenden Dächern oder in sehr gut belüfteten (= nach allen Seiten nur vergitterten) Schuppen gelagert wird. Hier bietet sich ein äußerst breites Feld für Selbermacher zur Betätigung an. Das einzige Limit ist das, was durch kommunale Vorgaben sowie bundeslandabhängige Bauvorschriften vorgegeben wird – auch ein großes Brennholzregal mit Dach kann mitunter ein solches Volumen erreichen, dass es die Notwendigkeit zum Beantragen einer Baugenehmigung erreicht.

Ferner gibt es in einschlägigen Bau- und Gartenmärkten zahlreiche fertig zu kaufende Lösungen, die jedoch typischerweise den Geldbeutel stärker strapazieren.

Die wichtigste Frage, die sich Ofenbesitzer hier stellen sollten, ist die nach der Größe des Lagerortes. Er sollte davon bestimmt werden, wie viel Holz pro Wintersaison verfeuert wird – davon ausgehend, dass zu Beginn der Heizperiode genügend Holz für den gesamten Winter vorhanden sein sollte.

Das Problem hieran:

  • Die Leistung des Ofens,

  • die genaue Art des Holzes,

  • die Häufigkeit der Ofennutzung und

  • die persönlich gewünschte Wohlfühltemperatur

tragen zusammen dazu bei, wie viel Holz nötig ist. Manchem Gelegenheitsnutzer genügt ein Ster, andere verfeuern pro Winter fünf oder mehr. Leider gibt es hier keine Pauschalantworten. Dafür allerdings zwei Eckdaten:

Fertiges Brennholz sollte nach Möglichkeit nicht tiefer als einen und nicht höher als zwei Meter gestapelt werden – sowohl aus Gründen der Trocknung als auch der Standsicherheit und Erreichbarkeit. Das bedeutet, es muss letztlich nur noch die Breite des Holzstapels ermittelt werden. Für Neubesitzer eines Ofens empfiehlt es sich dabei, für die erste Heizperiode genügend Lagerfläche für zwei Ster zu schaffen. Erweitern lässt sich diese im kommenden Frühjahr immer noch.